Herzlich willkommen in der Erndtebrücker Kirche

Kirche
© Konstantin Bikar
  • Anhöhe seit 12. Jahrhundert Standort für Kirche
  • Kirchen-Neubau aufgrund stetigen Wachstums der Kirchengemeinde 1910/11
  • Tonnengewölbe bei Luftangriffen beschädigt, Holzdecke nach Zweitem Weltkrieg eingezogen
  • neue Orgel mit 1600 Pfeifen 1970
  • aufwändige Restaurierung mit neuer Innenraumgestaltung durch Wolfgang Kreutter 1974

Wer mehr über die Evangelische Kirche Erndtebrück wissen möchte, liest am besten hier die Auszüge aus einem Vortrag des früheren Erndtebrücker Pfarrers Helmut Krumm, den dieser 2011 zum 100-jährigen Bestehen der Kirche hielt: „Guten Abend, liebe Schwestern und Brüder, ich soll etwas erzählen über die Kirche in Erndtebrück und ihre Geschichte. Es beginnt damit, wie es kam, dass die Kirche da steht, wo sie steht und wie gut ihre Geschichte dokumentiert ist. Wenn ich als erster Mensch damals nach Erndtebrück gekommen wäre, so übers Dille rüber, und wenn ich dann über den natürlich mit Wald völlig bedeckten Talkessel geschaut hätte, dann wäre mir sofort die lange Nase des Gickelberges aufgefallen und die Spitze der Nase da unten wo die Benfe in die Eder fließt, oder je nach Wasserstand auch schon mal die Eder in die Benfe. Und wenn ich dann einen Platz für mein Zelt und meine Feuerstelle gesucht hatte, dann wäre das auf eben jener Nasenspitze gewesen. Und wenn ich hätte bleiben wollen, dann wäre ich da geblieben. Da hätte ich - nach dem Fällen einiger Bäume - schauen können, das Benfetal hoch und das Edertal hoch und an die Wabrich und an den Hachenberg und ins Ederfeld und talwärts bis nach Birkelbach und bis zum Grobel. Da hätte ich den ganzen Tag Sonne gehabt. Da hätte ich es nicht weit gehabt zu Wasser holen und zum Angeln, und wäre zugleich vom Hochwasser geschützt gewesen. Da hätte ich nach drei Seiten meine Feinde die Böschung hinunter geworfen und nach der vierten eine Dornenhecke gepflanzt. Und meine Opferstätte hätte ich da auch errichtet für meine Religion - und als die christlichen Missionare kamen und eine christliche Gemeinde hier entstand, bauten sie schließlich dort eine kleine Kirche, die bis 1910 gestanden hat.

 

Über diese Kirche und vor allem über ihre Nachfolgerin, die nun heute 100 Jahre steht und zwar genau an der gleichen Stelle, ist vieles schon geschrieben worden und ich kann und muss heute Abend nicht mehr tun, als das zusammenzufassen und noch einmal bekannt zu machen, was andere erforscht und beschrieben haben. An erster Stelle nenne ich Christoph Lagemann. Der hat für das Erndtebrücker Heimatbuch erstmals alles zusammengefasst, was über die Geschichte der Kirchengemeinde und ihre Kirche bekannt ist. An zweiter Stelle nenne ich Reinhardt Henrich. Der hat Anfang der 70er Jahre in Gemeindebriefen erklärt, warum man damals die Kirche genauso renoviert und umgestaltete hat, wie sie jetzt noch ist. Und dann hat Hans-Günter Hoffmann an der Realschule im Winter 1979/80 eine Jahresarbeit geschrieben zum gleichen Thema. Die drei wiederum griffen zurück auf die Presbyteriumsprotokolle, auf Briefe und Berichte, in denen wir z.B. von Pfarrer Kressel erfahren, wie die Kirche nach dem Krieg renoviert wurde und was ihr zuvor im Kriege widerfahren ist. Der Pastor Balke hat aufgeschrieben, was die Kirche im Ersten Weltkrieg erlebte, und von dem Neubau haben wir noch des Festblatt mit kirchengeschichtlichen Anmerkungen von Pfarrer Nase aus Birkelbach und Thielicke aus Weidenhausen. Dort hat Pfarrer Harney die Geschichte des Kirchen und Pfarrhausneubaues dargestellt und Architekt Hofmann hat den Bau genau beschrieben. Dann gibt es noch einen Zeitungsbericht über den Festtag der Einweihung und sogar den Text der Predigt von Pfarrer Harney. Und zu allem Überfluss hat Johannes Burkhardt in der neuesten Nummer der Zeitschrift Wittgenstein den mühevollen Weg zur neuen Kirche mit all den verschiedenen Entwürfen, Diskussionen und Beschlüssen dargestellt.“

 

Helmut Krumm fuhr fort: „Wie es zum Bau der neuen Kirche kam, schreibt Pfarrer Harney: In Erndtebrück ist manches neue Haus gebaut worden. Seit die Bahn begonnen hat, ihre Stations- und Beamtenhäuser zu errichten, sind Neubauten an der Tagesordnung. Gut dass es so ist und der Ort sich so entwickelt. Möge er immer mehr aufblühen in seiner vom Silberband der Eder und ihrer Bäche durchwirkten altehrwürdigen Gebirgstracht in seinem geräumigen Talkessel und im Schmuck seiner herrlichen Waldkrone. Das alte verfallene Kirchlein wollte denn doch zu dem neuzeitlichen Dorfbild nicht mehr passen; das hatte man lange gespürt, es war eine unumgängliche Notwendigkeit und eine kirchliche Ehrenpflicht geworden, für den Neubau des Gotteshauses zu sorgen.

 

Dieser Pastor Friedrich Harney war neu nach Erndtebrück gekommen und durch ihn bekam die Sache des Kirchbaues neuen Schwung. Es wurde eine Baukommission gebildet aus ihm

 

  • Kirchmeister Wilhelm Weyandt (das müsste der “aale Wejets“ gewesen sein)
  • Amtmann a.D. Schmidt, der hatte an der Bergstraße das spätere Franks Haus gebaut
  • Hauptlehrer Hansmann
  • GemVorst Ludwig Afflerbach ???
  • Rendant Ludwig Bald, der wohnte Ecke Hachenberg/Berliner Straße
  • Adolf Frettlöh (aus der Grimbach ?)
  • Christian Dreisbach - Schameder
  • Heinrich Althaus sen. - Benfe
  • Heinrich Althaus 2 - Benfe
  • Wilhelm Hofius - Zinse (en Strechche)

Und es wurde dann tatsächlich die alte Kirche abgebrochen und eine neue gebaut.

 

Pastor Harney berichtet: Die Bauarbeiten fielen im Wesentlichen hiesigen Handwerkern zu: Beteiligt waren

  • Maurermeister Heinrich Afflerbach
  • Zimmermeister Wilhelm Stöcker
  • Schlossermeister Ludwig Belz
  • Dachdeckermeister Christian Gerhardt
  • Klempnermeister Heinrich Saßmannshausen
  • Schreinermeister Heinrich Weyandt
  • Schreinermeister Heinrich Birkelbach
  • Anstreichermeister Heinrich König

Und ich meine mal gehört zu haben, die Steine seien von der Fa. Belz (Degge Belz) vom Steinseifen am Schürmannshof gebrochen und mit Ochsenwagen zu Kirche gefahren worden. Ziegelsteine wurden in Schameder hergestellt. Jedenfalls wurde die Kirche in unglaublicher Fleiß- und Knochenarbeit in nur einem Jahr erbaut.

 

Und als sie fertig war, gab es für Erndtebrück einen gewaltigen Festtag.

 

An diesem Einweihungstag hat Pastor Harney eine, wie ich finde, denkwürdige Predigt gehalten, aus der ich nun ein wenig vorlese: Als erstes hat er in seiner Predigt tatsächlich an die Bauarbeiter gedacht mit den Worten Dank sei Gott dafür, dass trotz aller gefahren bei diesem nun glücklich überwundenen Bau kein Unfall vorgekommen ist. Dank sei dem Herrn, dem allmächtigen Bauführer droben, dass wir nun ein so herrliches Gotteshaus an uralter heiliger Stätte haben, gewiss zur Freude aller, auch der Kritiker... die es demnach auch gegeben zu haben scheint. Dann fügte er als zweiten Gedanken hinzu, dass sich ein Kirchbau, zumal wenn er vollendet ist, nicht nur als eine Lust, sondern auch als eine Last auf die Seele legt denn... die Gemeinde bauen ist viel schwerer als eine Kirche zu bauen. Gott wohnt nicht in Tempeln mit Händen gemacht, sagt der ohne Zweifel tüchtige und fleißige Baupastor Harney, die Wohnstätte des lebendigen Gottes ist inwendig in uns, aus lebendigen Steinen baut Gott sich sein Haus. Beim Anblick auf diesen nun endlich vollendeten Bau und bei dem damit verbundenen Rückblick auf die drei Jahre meines Hierseins legt sich mir eine Last aufs Herz: das - nämlich die Kirche zu bauen - ist ja gar nicht was du tun sollst. Jetzt fängt die Arbeit erst an.

 

Und er erinnerte daran: man hat einst dem Heiland die herrlichen Marmorquadern des Tempels gezeigt und wir hören nicht dass er darüber in Lob und Bewunderung ausgebrochen wäre. Jetzt kommt es darauf an 1. dass das neue Haus allzeit die rechte Anziehungskraft habe für die Gemeinde und 2. dass sich genug Arbeitskräfte finden, um Gottes Ernte in Erndtebrück einzubringen. Dann bat er die Gemeinde sich nicht blenden zu lassen durch die neue schöne Ausstattung und die bequemen Bänke. Das sei zwar alles recht nett und zeitgemäß, aber darauf komme es letzten Endes nicht an. Dann bat er die Gemeinde zweitens nicht zuerst nach dem rednerischen Geschick des Pastors zu fragen. Das sei zwar in letzter Zeit üblich geworden und es gebe mittlerweile richtig Starprediger, aber auch das sei nicht ausschlaggebend. Möge es diesem Hause beschieden sein, dass alle, die darin ein- und ausgehen, fühlen, dass die Augen Jesu Christi sie anblicken, dass Christi Herz für sie schlägt und dass Christi Stimme sie ruft zu seinem Reich. Und dann äußerte er den Wunsch, dass aus dieser Kirche etwas ausstrahlen möge in alle Verhältnisse des Volkslebens, in die schule, in die Presse, in die Jugendpflege, in die Krankenpflege, in Kunst und Wissenschaft...

 

Nicht die Pastoren allein können hier die Arbeit tun... Ihnen müssen in der Gemeinde mit lebendigem Interesse die Hülfsarbeiter zur Seite stehen. Und er schloss mit dem Worte eines Freundes, der ihn besuchte hat. In Erndtebrück - mein Lieber Harney - da schenkt der Herr dir Ernteglück! Ja Liebe Gemeinde, Ernteglück - nicht mir alleine, sondern vor allem dir! Amen.

 

Das ist doch eine bemerkenswerte Predigt gewesen oder etwa nicht?!

 

Interessant ist übrigens, dass für die Erndtebrücker Kirche in ganz Westfalen gesammelt wurde, in Bochum und Herne und Bielefeld und Gütersloh. Die meisten Sammler kommen aus Bethel, sodass ich denke, dass man angehende Diakone mit dieser Aufgabe betraut hat. Und auch aus der Baubeschreibung des Architekten Hofmann will ich noch zitieren. Soweit sie uns wichtige Hinweise gibt. Für Hofmann war es nämlich vor allem wichtig, mit dem Bau der neuen Kirche an die alte anzuknüpfen. Die Außenmauern sind von einheimischem Bruchsteinmaterial hergestellt, Dachflächen und Turm mit Schiefer aus den Raumländer Gruben eingedeckt. Das ganz Besondere ist wirklich die gute Anpassung an das Ortsbild. Die Kirche ist eigentlich eine große Scheune mit Glockenturm. Und aus einigen Richtungen nur schwer zu erkennen, so gut passt sie sich an zwischen den Schieferdächern vom Erndtebrücker Oberdorf.

 

Mal eben drei Jahre hat die Kirche gestanden, da begann der Erste Weltkrieg und davon gibt es wiederum einen ausführlichen Bericht von Pastor Balke. In diesem Berichte finden wir zum Teil eigenartige Gedanken, für die wir aber Verständnis haben müssen.“

 

Spannend sind diese Ausführungen, sie werden hier übersprungen, weiter geht es mit Pastor Balkes Erinnerungen ans Jahr 1918, aus denen Helmut Krumm zitiert: „Während des Rückzuges nach Kriegsende vermerkt er dann folgendes: Schule und Kirche mußten mit von den Truppen bezogen werden... an 2 Abenden versagte das elektrische Licht, zum Glück hatten die Soldaten Kerzen, von der Orgelempore aus bot die Kirche eine traurigen... . Anblick... bis unter die Decke mitdichtem Zigarettenqualm angefüllt, in der Tiefe leuchten gespenstig 100 Kerzen, auf den Bänken ein buntes leben, halbnackte Gestalten, die sich in emsiger Arbeit von kleinen Lebewesen zu befreien suche, rauchende, schmatzende, essende Männer. Während des Militärgottesdienstes am 2. Advent... ließen sich auf der Empore 3 Männer rasieren.

 

Nach der Räumung wurde die Kirche von Frau und Herrn Balke und zehn Leuten mehrere Tage lang geputzt und desinfiziert. Der Kirchplatz war völlig verwüstet.

 

Die Aufzeichnungen von Balke geben im Übrigen ein sehr genaues Bild vom Leben der Menschen in dieser Zeit. Und man muss seiner engagierten Arbeit Respekt zollen. Die kirchlichen Vereine wuchsen in diesen Jahren bedeutend an Größe. Der Jung-Mädchenverein - der von Pfarrer Balke ins Leben gerufen war - zählte zeitweise 180 Mitglieder... Auch die männliche Jugend wurde wenigstens in den Wintermonaten in wöchentlichen Stunden gesammelt. Alles immer im Konfirmandensaal. 1930 wurde eine elektrische Glocken-Läuteanlage für die drei Gussstahlglocken angeschafft einschließlich einer Turmuhrenschaltung für die Betglocke.

 

Kressel (ab 1931) schreibt: Das eigentliche kirchliche Leben geht seit dem Jahre 1933 - Regierungsübernahme durch die NSDAP und ihren Führer Adolf Hitler - ständig zurück. In den ersten Jahren kamen an nationalen Feiertagen, wie Volkstrauertag (Heldengedenktag) noch sämtliche politischen Formationen zum Gottesdienst, 1937 nur noch der Kriegerverein, 1938 auch dieser nicht mehr. Der sonntägliche Kirchenbesuch hat ständig abgenommen. An gewöhnlichen Sonntagen sind mitunter außer den Konfirmanden kaum 100 Personen in der Kirche... viele Kreise scheuen sich zur Kirche zu gehen, aus Angst beobachtet zu werden und berufliche Nachteile zu bekommen (Das trifft besonders für die Beamten zu). Andererseits liegt auch bei vielen eine große Trägheit zugrunde, die dadurch hervorgerufen ist, daß die Leute durch andere Dinge übermäßig beansprucht werden.

 

Viel wusste Helmut Krumm aus den Jahren des Zweiten Weltkriegs  zu berichten, hier geht es weiter kurz vor dessen Ende, er zitiert wieder Pastor Kressel: „Der dritte Fliegerangriff erfolgte am... 10. März 1945. Die Zahl der Toten war groß (ca. 70) unter ihnen befanden sich auch russische Arbeiterinnen und Arbeiter. Die Toten wurden im Seitenschiff der Kirche niedergelegt... Die Trauerfeier fand am Mittwoch der folgenden Woche... statt... Die SA war mit zum Friedhof gezogen. Sie nahm Aufstellung oberhalb des Grabes. Nach einer Rede und den üblichen Ehrenbezeugungen zog die SA geschlossen ab. Das ergab eine große Empörung beider Trauergemeinde... nach mir hielt noch der katholische Vikar aus Laasphe eine Ansprache... Bei weiteren Fliegerangriffen wurde geläutet, weil die Sirene zerstört war.

 

Es folgte die erste Renovierung 1945. Das Gewölbe war von Granaten durchschlagen - die Kirchturmspitze war abgeschossen - Reparatur gelang zügig - die mittlere Gaube wurde entfernt - dort hatte sich der Schnee gefangen - auf Kressels Betreiben wurde gegen anfänglichen Widerstand des Presbyteriums die Balkendecke eingezogen von Schwabe und Riedesel - die Kirche wurde heller gestrichen - die verstaubte Orgel von 1911 wurde auseinandergenommen und gesäubert. Die Frauenhilfe richtete nach Kriegsende im Konfirmandensaal einen behelfsmäßigen Kindergarten ein. Sept. 1948 übernahm Anneliese Baumgart die Arbeit, bis sie 1952 Auf die Roll umzog.

 

Mitte der 50er kam Pastor Henrich. Er schreibt: Der einzige, der für die Zusammenkünfte der Gemeinde außerhalb des Gottesdienstes zur Verfügung stand, war der Konfirmandensaal in der Kirche. Hier versammelten sich wöchentlich die Frauenhilfe, der Mädchenkreis, die Jungenschaft, die Jungschar und der Helferkreis des Kindergottesdienstes, hier wurde auch ein Teil des Pfarrunterrichtes abgehalten... und hier waren zeitweise die wöchentlichen Bibelstunden. Größere Veranstaltungen wie Altenfeiern und Adventsfeiern fanden im großen Saal des Hotels Patt statt. Daraus folgte 1960 bis 62 der Bau des Jugendheimes.

 

Die letzte große Veränderung die Kirche betreffend, war dann die Umgestaltung in den 70er Jahren. Die Kirche musste wieder einmal gestrichen, und zur Reparatur der Heizung mussten Wände und Fußboden aufgerissen werden. So entstand Zug um Zug der Plan, bei dieser Gelegenheit die Kirche umfassend zu renovieren und umzugestalten. Der Kunstmaler und Kreisheimatpfleger Wolfgang Kreutter wurde hinzugezogen und es wurden sehr überlegt Entscheidungen getroffen. In der Kirche sollte die Farbe Tannengrün vorkommen, dazu wurden Ocker-Töne ausgesucht, die Decke sollte dazu passend heller gestrichen werden, die Kanzel wurde aus dem Chorraum nach vorne gerückt, niedriger gesetzt und der Baldachin entfernt, die Predigt sollten die Gemeinde nicht mehr von oben herab, sondern mehr auf Augenhöhe ansprechen. Der steinerne Altar wurde durch einen hölzernen Abendmahlstisch ersetzt. Die engen steilen Bänke durften breiten gepolsterten Stühlen weichen. Der Fußboden bekam ein freundliches, warmes Holzparkett. Das Lutherbild kam in den Konfirmandensaal. Manche Gemeindeglieder und die Denkmalschützer bedauern bis heute den Wegfall der alten Kanzel mit dem Baldachin, vermissen das Lutherbild, den Sternenhimmel und den Spruch im Chorbogen. Andererseits haben wir durch die mutige Umgestaltung von 1974 einen vielfältig nutzbaren Kirchenraum, der für seine freundliche Farbgestaltung, seine akustischen Qualitäten, und seine Variabilität in der Bestuhlung bekannt und beliebt ist.

 

So wurde im Laufe der Jahrhunderte aus dem alten katholischen Kirchlein, in dem die Eucharistie im Mittelpunkt stand, eine reformierte Predigtkirche, dann eine große repräsentative Gemeindekirche, und schließlich eine vielfältig nutzbare Versammlungsstätte, in der auch Konzert und Theater und gelegentlich Speise und Trank ihren Ort haben.“

 

So weit der Vortrag von Helmut Krumm.